De originele Citroën CX
Der Citroën CX ist einer der ganz großen Citroën. Doch für eine standesgemäße Reminiszenz in Buchform brauchte es immerhin 40 Jahre. Michael Buurma und Thijs van der Zanden bringen jetzt ein mehr als 300 Seiten starkes Buch, das es in sich hat !
Schon bei seinem Erscheinen 1974 sorgt sein stromlinienförmiges Äußeres für Furore, noch zusätzlich betont durch die treffend gewählte Bezeichnung CX, die französische Abkürzung für den CW-Wert. Heute – und damit knapp 40 Jahre später – wirkt der von Citroëndesigner Robert Opron gezeichnete CX noch immer wie eine Zukunftsvision, im Inneren verwendete Bedienungssatelliten à la Citroën betonen das noch treffsicher. Der CX könnte mit seiner fast atemberaubenden Melange von Design und Technik mit Citroënklassikern wie DS und Traction Avant in einem Atemzug genannt werden, doch dafür scheint die Zeit noch nicht reif zu sein. Oder doch ?
Nach fünfjähriger Entwicklungszeit und dem Bau eines neuen Produktionswerkes in Aulnay-sous-Bois beginnt die Laufbahn des CX mit 100.000 verkauften Exemplaren im Jahre 1975 sehr verheißungsvoll, vor allem mit Blick auf die noch nachwirkende Ölkrise 1973. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz von Mercedes und Volvo werden dem Auto des Jahres 1975 oft Verarbeitungsmängel attestiert. Ob wirklich zutreffend, oder nur lanciertes Vorurteil, mag mit letzter Gewißheit nur beurteilen können, wer längere Zeit einen CX sein Eigen nennen konnte. Immerhin wird der (verlängerte) Citroën CX zur Staatskarosse in Frankreich und Ostdeutschland, denn um nicht auf westdeutsche Fahrzeuge ausweichen zu müssen, ordert die DDR-Regierung CX Prestige für ihren Regierungsfuhrpark. Ab 1985 erscheint dann eine technisch modernisierte zweite Serie, einen Break gibt es bereits seit 1975.
Ein Erfolg ist der CX – ab 1985 in einer modernisierten, und etwas geglätteten zweiten Serie: Bis zum Ende der Break-Version 1991 kann Citroën für heutige Verhältnisse unglaubliche 1.169.695 Exemplaren absetzen, selbst die “göttliche” Vorgängerin DS bringt es nur auf unwesentlich mehr Einheiten, der Nachfolger XM bleibt deutlich unter einer Million.
Michael Buurma und Thijs van der Zanden widmen dem vielleicht letzten großen Citroën jetzt eine limitierte Retrospektive in Buchform, die es in sich hat. Auf weit mehr als 300 optisch und inhaltlich anspruchsvoll gestalteten Seiten findet sich die komplette Geschichte des Citroën CX von den ersten Entwicklungsschritten des Jahres 1969 bis zum Produktionsende 1991. Die Autoren zeigen umfangreiches und bislang nur im Conservatoire Citroën zu sehendes Archivmaterial aus der Frühzeit des Projektes ebenso, wie zeitgenössiche PR-Bilder und Auszüge aus Citroën-Katalogen.
Das unter dem Titel De originele Citroën CX in niederländischer Sprache erscheinende Buch ist von außerordentlicher Qualität und dürfte sich deshalb zukünftig sehr schnell zu einem internationalen Standardwerk in Sachen CX entwickeln, zumal außer zwei älteren französischsprachigen Veröffentlichungen bislang ohnehin nichts vergleichbares zum Citroën CX erschienen ist.
Wer sich ein Exemplar von De originele Citroën CX sichern möchte, sollte nicht lange zögern, denn die Auflage ist strikt niedrig limitiert, ein ähnliches Werk zum Citroën Visa war seinerzeit sehr schnell ausverkauft. Zu beziehen ist De originele Citroën CX bei edition.garage2cv.
Von Jan Eggermann, 2014
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