Ausstellung in Luxemburg: 70 joor Citroën 2CV


 
Seit dem 22. Juni 2018 ist im Conservatoire National du Véhicules Historiques im luxemburgischen Diekirch eine kleine Sonderausstellung zu 70 Jahren Citroën 2CV zu sehen. Die in Zusammenarbeit mit dem 2CV Club Lëtzebuerg entstandene Präsentation ist noch bis Anfang Oktober 2018 geöffnet. Garage 2CV war bei der Eröffnung dabei.
 
Von Jan Eggermann, Bilder: Archiv Garage 2CV
 
Um die Jahrhundertwende ist Jean Wagner ein in Luxemburg bekannter Kutschenbauer. Eine Freundschaft zu Gottlieb Daimler bringt ihm den ersten Daimler-Händlervertrag außerhalb Deutschlands ein. Wohl ab 1902 werden ihm Mercedes-Motoren und Fahrgestelle geliefert, die er dann mit Aufbauten versieht. “Jean fait tout” (frz. Hans macht alles) heißt es im Volksmund. Und weil seine kleine Werkstatt mit ihrer bemerkenswerten Aussen- und Innenarchitektur am Rande der Innenstadt des 8000-Einwohner-Städtchens Diekirch fast unverändert die Zeiten überdauert, wird sie im April 2004 zum Domizil des luxemburgischen Conservatoire National du Véhicules Historiques. Getragen wird das Museum von der Stadt Diekirch und einem privaten Verein. Gezeigt werden wechselnde Exponate privater Sammler, teils mit bewegter Historie oder nationaler Bedeutung. So ist ein Buick zu sehen, mit dem Großherzogin Charlotte von Nassau-Weilburg und ihre Familie beim Einmarsch deutscher Truppen 1940 ins Exil geflohen waren. An diesem Donnerstag im Juni 2018 steht aber die gemeinsam mit dem 2CV Club Lëtzeburg vorbereitete Sonderausstellung 70 joor 2CV im Mittelpunkt. Bevor die Gäste kommen, erlaubt Kurator Jean Ferrari einen Blick auf die kleine, sehr liebevoll zusammengetragene Döschwo-Exposition.
 

 
In der Haupthalle des Conservatoire fällt ein roter und sehr italienisch wirkender Sportwagen sofort ins Auge. Der “2CV Carlo” entpuppt sich als luxemburgischer Eigenbau auf 2CV-Basis, entstanden seit den Siebzigern in jahrelanger Arbeit, angetrieben vom “alten” 425-Kubik-Boxer mit 16 PS. Direkt gegenüber ein Schnittmodell zur Funktionsweise des 2CV-Motors und eine Genealogie aller 2CV-Versionen. In der einstigen Lackiererei ist ein Großteil der Sonderausstellung zu sehen. Ein früher Typ A, eine Dyane, ein 2CV Sahara und eine von der hiesigen Post aufgearbeitete Kastenente. Letztere ist zwar eine Replik und entspricht auch nicht ganz dem historischen Original, erinnert aber an den Einsatz von 2CV in luxemburgischen Postdiensten. Sehr schön anzusehen auch ein 1972er-Modell im zeitgenössischen Hellblau mit den typischen schwarzen luxemburgischen Nummernschildern für Veteranen. Nur ein paar Meter weiter steht es sogar als Modell im Format 1/4 und erinnert an die unerreichten Miniaturen des Christophe Goujon. Auch eine nachtgrau/nebelgraue Charleston der letzten 2CV-Jahre darf nicht fehlen. Eine echte Seltenheit liegt in einer der Vitrinen aus: Ein auch in letzeburgischer Sprache verfasster Werbefolder zum 25. Jubiläum des 2CV 1973. Eine absolute Rarität, denn Werbematerialien kamen eigentlich meist in französischer Sprache von der in Brüssel ansässigen Citroën Belux nach Luxemburg.
 

 
Nach und nach treffen mehr als 80 Besucher in den ehemaligen Werkstatthallen ein, auch das luxemburgische Fernsehen RTL hat ein Aufnahmeteam geschickt. Pünktlich um 19 Uhr drängt sich dann alles im Eingangsbereich der alten Lackiererei. Eingerahmt von den 2CV-Exponaten moderieren Jean Ferrari und seine Mitstreiter vom 2CV Club Lëtzebuerg die offizielle Ausstellungseröffnung, 70 joor 2CV ! Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Oktober 2018 im Conservatoire National des Véhicules Historiques in Diekirch, Rue du Stavelot 20-22, zu sehen. Das Museum hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Besuch des Museums läßt sich gut mit einem Besuch des Victor-Hugo-Städtchens Vianden oder dem Sommertreffen des 2CV Club Lëtzebuerg kombinieren.
 












Conservatoire Nationale des Véhicules Anciennes im luxemburgischen Diekirch, ehemals Jean Wagner.

 
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