Michelin läßt die Luft aus den Reifen

Mit einem neuartigen Reifen will Michelin künftig ganz auf Pressluft in den bisherigen Pneus verzichten. Schon 2024 sollen in Kooperation mit General Motors die ersten Fahrzeuge mit der neuen Technik ausgestattet werden.
 
Von Jan Eggermann, Bilder: Michelin/Garage 2CV
 
Am gestrigen Dienstag, den 4. Juni 2019, präsentierte Reifenhersteller Michelin aus Clermont-Ferrand erstmals den Prototypen eines Reifen, der ganz ohne Luft funktioniert. Im Gegensatz zu herkömmlichen “Pneus” oder auch den von Spezialfahrzeugen bekannten Vollgummireifen soll die Lauffläche des “Uptis” (für Unique Puncture-proof-Tire System”) von einem neuartigen System flexibler Elemente getragen werden. Man müsse – so Michelin – niemals mehr die Luft an Reifen kontrolieren, was vor allem bei größeren Flotten zu einer beträchtlichen Zeiteinsparung führen könne. Außerdem sieht Michelin auch Vorteile im Umweltschutz, denn nach Schätzungen des Herstellers werden jährlich weltweit rund 20% aller Reifen entsorgt, nachdem sie zuvor mit zu wenig Luft gefahren wurden.
 

 
Im Gegensatz zu der bereits 2017 gezeigten Reifenstudie “Vision” soll Uptis bereits um das Jahr 2024 herum auf den Markt kommen. Auch wenn das Seitenprofil des neuartigen Reifens an das Markenzeichen Citroëns erinnert, dessen Eigentümer Michelin von 1934 bis 1976 gewesen war: Das Projekt wird von keinem französischen Automobilhersteller, sondern ausgerechnet von General Motors begleitet. Der nordamerikanische Hersteller hatte sich mit dem Verkauf seiner defizitären Töchter Opel und Vauxhall an PSA 2017 komplett aus der Fertigung in Europa zurückgezogen. Inzwischen schreibt Opel mit seinem Kerngeschäft Autobau wieder schwarze Zahlen.
 

 
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