Die Citronnades in Sainte-Marie-la-Mer

Citroën-Markentreffen unter Palmen.

Von Jean Germanon für garage2cv.de, Bilder: Germanon/Garage 2CV 2017

In den kleinen Strandörtchen der französischen Mittelmeerküste freut man sich noch über grössere Oldtimer-Veranstaltungen. Dieser Teil des Languedoc-Roussillon lebt zwar traditionell von Fischerei und Weinanbau, doch seit ein paar Jahrzehnten noch ein bisschen mehr vom Tourismus. Ausnahmslos alle Orte vom Rhonedelta bis zur spanischen Grenze verfügen über eine auf die Sommermonate ausgerichtete Infrastruktur, die sich in der Nebensaison für grössere Oldtimer-Veranstaltungen geradezu anbietet. Auch der kleine Ort Sainte-Marie-la-Mer unweit von Perpignan im Departement Pyrénées-Orientales macht da keine Ausnahme. Während in der Nachbargemeinde Port Baccares – die durch das 1966 künstlich gestrandete Passagierschiff Lydia eine gewisse Bekanntheit erlangt hat – Freunde US-amerikanischer Kriegsdevotionalien mit Feldkanonen und Amphibienfahrzeugen in Stellung gehen, geht es nur ein paar Kilometer weiter südwestlich friedlicher zu, denn in Santa Maria de la Mar – so der katallanische Ortsname – finden am zweiten Septemberwochenende die überregional bekannten Citronnades statt.

Das wohl einzige regelmässige Citroëntreffen unter Palmen (und praktisch auch direkt am Strand gelegen) wird 2017 zum siebten Mal von den Citroënfreunden des Departements organisiert. Und weil die Lage direkt am Meer und die Grenznähe einzigartig sind, haben sich die Citronnades in den letzten Jahren zum grössten Citroën-Markentreffen in Südfrankreich entwickelt, dabei stets mit starker Teilnehmerzahl aus dem nahen Spanien. Für 2017 berichtet Clubpräsident Guy Ausseil von rund 300 angemeldeten Fahrzeugen. Von denen sieht man am heutigen Samstagnachmittag nur einen großen Teil, denn der Rest flüchtet vor den herunterprasselnden Schauern, die in ihrer Kürze und Intensität zwar seltem, aber für die Region trotzdem charakteristisch sind. Der guten Stimmung tut das allerdings keinen Abbruch, abgesehen von langen Gesichtern der angereisten Händler, die mit Devotionalien von gebrauchten Teilen bis hin zu in China produzierten Michelin X-Kopien (!) um Kundschaft konkurrieren wollten. Die zahlreichen Besucher streifen entweder mit durchweg guter Laune über das Gelände, sehen etliche Citroën-Klassiker vom Typ A bis zum C6 oder noch vor seiner offiziellen Vorstellung auf der IAA in Frankfurt den neuen Citroën C3 Aircross, versuchen sich in der spontanen Reparatur einer havarierten CX-Maschine oder treffen sich in umliegenden Bars und Restaurants.

Alle generierten Einnahmen fließen in diesem Jahr in den Kampf gegen die Mukoviszidose. Dabei sei gesagt, dass die Teilnahme am Treffen für alle älteren Citroën kostenlos istm lediglich die Teilnahme an der Abendveranstaltung kostet etwas. Die Veranstalter benötigen pro Fahrzeug lediglich eine Anmeldung, deren Formular sogar in deutscher Sprache aufgelegt wird. Neben freier Zufahrt auf den Treffenparkplatz erhält jeder registrierte Teilnehmer dann ein Treffenschild. Wer nicht offiziell angemeldet ist, kann es direkt im Zelt der Veranstalter erwerben. Wer ein paar Tage Zeit mitbringt, verbindet die Citronnandes mit einem Abstecher an die Côte Vermeille oder nach Perpignan und auch die nahen Departements Aude und Herault bieten sich für einen Kurzurlaub an.
Die Citronnades 2017

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