76 Citroën 2CV wurden zu Prämienopfern
Vorderstes Ziel dieser Prämie war die Ankurbelung der stark rückläufigen Pkw-Käufe. Damit sollte die Konjunktur belebt und Arbeitsplätze im Automobilsektor erhalten werden.*
Anfang September 2009 veröffentlichte das Bundesamt für Wirtschaft und Umwelt nun eine erste Zwischenbilanz der “Abwrackprämie”. Ausgewertet wurden hierzu 800.000 Anträge, die das in Eschborn ansässige Bundeamt bis dahin abgearbeitet und statistisch ausgewertet hatte. Das Endergebnis wird in einigen Wochen erwartet.
Nach Angaben des IFEU Institutes soll der Ersatz der alten durch neue Fahrzeuge zu bedeutend geringeren Luftschadstoffemissionen geführt haben, angeblich stoßen Neufahrzeuge 99 Prozent weniger Rußpartikel, 87 Prozent weniger Stickoxide und 74 Prozent weniger Kohlenmonoxid aus, als dies die Altfahrzeuge bei weiterem Betrieb getan hätten. Bei den reinen Verbrauchswerten sei ein 20 Prozent niedrigerer Verbrauch zu verzeichnen.
Die Prämie habe – so das Institut weiter – zwar einen Anreiz gesetzt auch funktionsfähige Pkw abzuwracken, die neuen Fahrzeuge seien allerdings den alten in Umweltbelangen derart weit überlegen, dass sie eine “ökologische Restschuld” aus einer vorzeitigen Verschrottung in deutlich kürzerer Zeit als einem Jahr abtragen. Kritische Stimmen halten dies für zweifelhaft, denn den Modernisierungseffekten stehen erhebliche Energie- und Rohstoffmengen für die Herstellung von Neuwagen gegenüber.
Ein überwiegender Teil der zwischenzeitlich verschrotteten Fahrzeuge war neueren Baujahres, das Durchschnittsalter lag bei 14 Jahren. 23,5% stammten aus VW-Produktion, 20% bzw. 13,2% von Opel bzw. Ford. Erwartungsgemäß trennten sich nur wenige Besitzer klassischer Fahrzeuge von ihren fahrbaren Untersätzen, die Statistik weist 335 Trabant, 170 VW-Käfer und 138 Minis auf. Dass der lange als “Ente grün” bekannte Citroën 2CV weit weniger Federn lassen musste, kann an den vergleichsweise niedrigen Zulassungszahlen liegen, doch mag dies auch als Zeichen besonders nachhaltiger Nutzung des von Anfang an ressourcenschonend konzipierten 2CV zu sehen sein. Trotzdem gehörten 76 Enten zu den Prämienopfern 2009.
Von Jan Eggermann/BAFA/Entenschnabel, 2009.
*Aus einer Meldung des Bundesamtes für Wirtschaft und Umwelt vom August 2009.
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