Viel altes Blech in den Ardennen
Gleich drei Events für Klassiker lockten nach Belgien und Luxemburg: In Francorchamps rollte das berühmte 24-Stundenrennen für 2CV, in Malmedy gab es den bekannten Oldtimer-Teilemarkt und in Diekirch fand die Finissage der vielbesuchten Ausstellung 70 joor Citroën 2CV statt.
Von Jan Eggermann Bilder: Archiv Garage 2CV & Markus Bender
Wenn tief unten in den Wäldern nahe des ostbelgischen Örtchens Franchorchamps die Motoren aufheulen und etliche farbenfroh lackierte 2CV-Umbauten wie an Perlenschnüren über die berühmte Ardennenrutsche ziehen, dann weiß man: Das traditionelle 24-Stundenrennen für 2CV hat begonnen. In diesem Jahr findet der kurzweilige Entenparcours schon am ersten Oktoberwochenende statt, so dass die Veranstaltung parallel zur Oldtimer-Börse im wenige Kilomter entfernten Malmedy fällt. Und weil ausgerechnet an diesem Datum vor siebzig 70 Jahren der Citroën 2CV auf dem Pariser Autosalon erstmals gezeigt wurde, ist im ziemlich nahen Diekirch obendrein die Finissage der Sonderausstellung 70 joor Citroën 2CV zu sehen.
Durch das zeitliche Zusammentreffen dreier Veranstaltungen ist die Präsenz historischer Fahrzeuge auf ostbelgischen und großherzoglichen Straßen an diesem Week-End deutlich spürbar. Vor allem der Teilemarkt von Malmedy zieht etliche Besucherinnen und Besucher an, die vorzugsweise im Oldtimer angereisen. Einige historische Fahrzeuge jenseits der Citroën- und 2CV-Community sind später auch im Umfeld der Formel-1-Strecke anzutreffen. Viele davon kommen aus Deutschland, was für manchen angesichts einer zeitweise durch Braunkohlegegner lahmgelegten Autobahn zwischen Köln und Aachen zur Geduldsprobe wird. Hier allerdings sieht man bei strahlendem Sonnenschein ausnahmslos freundliche Gesichter.
Am Samstagnachmittag startet um 16:30 Uhr vor gut besetzten Tribünen in Francorchamps das 24-Stundenrennen für 2CV. Und das bei einer gemessenen Temperatur von stattlichen 22 Grad. Zum letzten Mal sitzt man auf den alten Betonbühnen ohne Überdachung. Nach dem Rennen werden sie abgerissen und durch – angeblich mobile – Neukonstruktionen ersetzt. Merklich kälter wird es erst spät in der Nacht zum Sonntag. Jetzt ziehen Regenwolken ostwärts über die Rennstrecke, deren starke Regenfälle die Bedingungen für die Fahrerteams der 50 Citroën 2CV und Dyanen erheblich erschweren. Und auch auf dem Campingplatz am Rande der Strecke heißt es für die versammelte internationale 2CV-Community schnell “Land unter”. Nicht ungewöhnlich für die Veranstaltung. Für Linderung der Situation sorgt allerdings ein Gastronom, der in seinem Citroën H mehr aus Langeweile aus den Niederlanden angereist ist und eifrig Pommes Frites, Frikandel und französischen Weißwein unter die durchnässten Leute bringt. Übrigens nur gegen Spende !
Ab Sonntagvormittag sind viele Enten in den Straßen rund um das Conservatoire nationale de Véhicules historiques im luxemburgischen Diekirch zu sehen. Dort ist heute zum letzten Mal die Präsentation zu 70 Jahren Citroën 2CV zu sehen, die seit Juni 2018 viele Besucher in das sehenswerte, kleine Museum gezogen hatte. Dort finden immer wieder bemerkenswerte Sonderausstellungen statt, ab November 2018 wird bis März 2019 die italienische Kultmarke Alfa Romeo im Mittelpunkt stehen. In Spa-Francorchamps hat der Besucherandrang dafür deutlich nachgelassen, das 2CV-Treffen auf dem Campingplatz hat sich praktisch am frühen Nachmittag schon wieder aufgelöst. Und so sehen auch nur noch wenige, welches Team in diesem Jahr die 34. Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps gewinnt: Nach exakt 24 Stunden, 1 Minute und 23 Sekunden fährt das Siegerteam Vigneron, Gasperin und Boulange mit der Startnummer 23 nach genau 361 gefahrenen Runden durchs Ziel. Herzlichen Glückwunsch und bis zum nächsten Jahr zur 35. Ausgabe der 24 Stunden für 2CV !
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