Stellantis: Citroën ist die internationale Kernmarke !



Die globale Bedeutung des Doppelwinkels ist schon am ersten Tag des neuen Konzerns unterstrichen worden. Denn Citroën gilt neben FIAT jetzt als eine der beiden „globalen Kernmarken“ von Stellantis.

 
Von Jan Eggermann, Bilder: Garage 2CV/Stellantis
 
Kein Vergleich zu 1974 als man nach der Fusion mit Peugeot den Eindruck hatte gewinnen können, dass Citroën im PSA-Konzern eher stiefmütterlich behandelt wurde. Dass Citroën im Stellantis-Konzern angesichts der heutigen internationalen Verbreitung der Marke eine Rolle spielen würde, war klar. Denn als der Hersteller 2019 seinen Jahrhundertgeburtstag feierte, hatte sich eindrucksvoll manifestiert, über welch internationalen Rang das 1919 von André Citroën gegründete Automobilunternehmen verfügt. Doch auch über den emotionalen Faktor hinweg stand Citroën in den letzten Jahren mit vielen erfolgreichen Modellen und unter Führung von Linda Jackson einfach gut da: In keiner Epoche der einhundertjährigen Markengeschichte sind mehr Fahrzeuge mit Doppelwinkel verkauft worden als heute. Wie also weiter mit Citroën bei Stellantis?
Alle Blicke richteten sich auf Carlos Tavares, der am ersten Handelstag der Stellantis-Papiere an der New Yorker Börse NYSE eine anderthalbstündige Pressekonferenz gab. Er gilt als derjenige, der entscheidenden Einfluss auf die Neuausrichtung von PSA und der aktuellen Fusion hatte. Auf die Frage, ob man Citroën und Fiat nicht zugunsten von Opel zurückfahren wolle, antwortete er, dass es dafür keine Notwendigkeit gäbe. Citroën sei in den letzten Jahren ständig gewachsen und auch Opel befände sich in einer guten Situation. Nach Auslaufen letzter GM-Typen zeigten sich in Rüsselsheim nun in Rekordzeit positive Synergieeffekte. Opel-Chef Michael Lohscheller wurde ausdrücklich lobend hervorgehoben und blieb die einzige namentliche Erwähnung an jenem Nachmittag.
 

Detailverliebt: Stellantis-Chef Carlos Tavares beantwortete anläßlich der Fusion von PSA und FCA anderthalb Stunden Journalistenfragen. Im Bücherregal hinter neben einem Buch zum 204/304 von Peugeot und einem Lancia-Titel symbolhaft eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zu Citroën – neben einer Weltkugel.
 
Zeitgleich wurde eine 44-Personen-Liste und damit das Stellantis Top-Managment veröffentlicht. Demnach gibt es unter Gesamtverantwortung von Tavares eine strategische Leitungsebene und Koordinatoren für Großregionen. Alle Marken bleiben unabhängig.
 
Citroën und FIAT/Abart sind dabei die beiden globalen Kernmarken der Gruppe. Das bedeutet, dass Citroën im Gegensatz zu Peugeot eine klassische Volumenmarke mit einem Vollprogramm an Fahrzeug- und Mobilitätsangeboten bleiben wird, weiterhin geführt von Vincent Cobée. Interessant in diesem Zusammenhang, dass es für FIAT eine getrennte Design-Verantwortung für Amerika und Europa gibt. Ralph Gilles ist globaler Designverantwortlicher für Chrysler, Dodge, Jeep, RAM, Maserati und FIAT Amerika, während Jean-Pierre Ploue neben Citroën, DS, Opel/Vauxhall und Peugeot noch Abart, Alfa Romeo, FIAT Europa und Lancia bekommt. Jeep soll weltweite „SUV“-Marke bleiben, Chrysler, Dodge und RAM bleiben auf Amerika ausgerichtet. Als „Oberer Mainstream“ werden Opel/Vauxhall und Peugeot gewertet, Stellantis-Premium werden Alfa Romeo, DS (weiter unter Béatrice Foucher) und überraschend, weil schon fast abgeschrieben: Lancia. Ausgesprochene Luxusmarke bleibt Maserati. Daneben gesellen sich die Mobilitätsmarken „Free-2-Move“ und „Leasys“, denen im Automarkt der Zukunft eine große Bedeutung zukommen dürfte. Markenstrategisch gibt es bei Stellantis einen großen Gewinner: Das von Anfang an international ausgerichtete Unternehmen Citroën.
 
Mehr zu Stellantis und der Rolle von Citroën in der André Citroën Zeitung 2/21.
 
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