Plaques Citroën: Sie standen auch in Afrika!
Die historischen Straßenbeschilderungen von Citroën, Michelin & Co.
Einst fand man die blechernen Straßenschilder in blau und weiß in ganz Frankreich, heute sind sie Sammlerstücke: Die von Citroën gestifteten Plaques Citroën. Ein jetzt gefundenes Bild aus den späten dreißiger Jahren belegt, dass sie sogar in Westafrika den Weg wiesen!
Am 21.Februar 1921 startet Citroën ein ambitioniertes Projekt zur Verbesserung der bis dahin noch unzureichenden Straßenbeschilderung Frankreichs, die Plaques Citroën. Zumeist findet man die ovalen und in den Firmenfarben blau und weiß gehaltenen Blechschilder in Ortschaften, wo sie entweder als Wegweiser dienen, oder als Gefahrenhinweistafeln verwendet werden, etwa vor Schulen oder Baustellen. So unterschiedlich ihre Funktionen auch sind, auf allen Schildern prangt ein großer Doppelwinkel und der Hinweis Don de Citroën (frz. Gestiftet von Citroën, Anm. der Redaktion).

In Frankreich genießen die Plaques Citroën offiziellen Status, doch auf der Kölner Hohenzollernbrücke (um 1930) machen sie nur Werbung für das vor Ort ansässige Unternehmen. Bild: Citroën / Archiv garage2cv.de
- In den zwanziger und dreißiger Jahren sorgen vor allem Michelin und Citroën für die französische Straßenbeschilderung. Bild: Almanach Citroën 1933 / Archiv garage2cv.de
Citroën betritt in den Zwanzigern also kein Neuland mehr, die Plaques befeuern aber immerhin ein wahres Wettrennen unter Automobil- und Zulieferbetrieben, das auf französischen Straßen jener Zeit quasi ubersehbar ist. Renault, Peugeot, Dunlop und andere stellen in der Folgezeit ähnliche Schilder zur Verfügung, die aber bei weitem nicht die Verbreitung der Citroën-Schilder erreichen: Dunlop bringt es auf 21.000 Schilder, Renault folgt mit gerade einmal 7.000. Im Gegensatz dazu wird Citroën bereits 1926 in einem kleinen Örtchen namens Lucey das 100.000ste Straßenschild mit seinem Signet aufstellen.
Als 1922 der Eiffelturm für zehn Jahre im Zeichen des Doppelwinkels erstrahlt, bemüht sich André Citroën um das exklusive Aufstellungsrecht für seine Plaques in der Stadt Paris. Die Stadtverwaltung hat allerdings Bedenken, diese Art von flächendeckender Werbung zugunsten eines einzigen Unternehmens zuzulassen, und so bleibt es wie in ganz Frankreich auch in Paris beim Rennen der Automobilhersteller um die besten Plätze für ihre “selbstlose” Werbung.
Citroën behält im freien Wettbewerb mit Renault und Peugeot spielend die Oberhand, 1932 gibt es in Frankreich und den algerischen Departements stattliche 165.000 Plaques Citroën.

Schon reichlich verwittert: Diese beiden Plaques Citroën haben 1937 schon erkennbar unter dem togoischen Tropenklima gelitten, doch noch weisen sie den Weg. Bild: Schober / Archiv garage2cv.de

Ihr Standort befindet sich irgendwo westlich von Palimé an der Grenze zum britischen Mandatsteil Togos. Die Form dieser Plaques erinnert an die damaligen Werkstattschilder der Marke. Bild: Schober / Archiv garage2cv.de

Einer von vielen tausend Bornes Michelin, wie man sie am Rande französischer Straßen noch heute hundertfach sieht. Bild: garage2cv
Von Jan Eggermann, 2012
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