Levallois-Perret: Das war der Citroën 2CV

 
Die Pariser Vorstadt wurde einst von der Automobilindustrie, vor allem aber von Citroëns Entenproduktion geprägt. Auf dem früheren Werksgelände erinnert jetzt ein Denkmal an „La Deuche“.
 
Von Jan Eggermann, Bilder: Garage 2CV
 
„Avenue Georges Pompidou“, Ecke „President Wilson“ in Levallois-Perret. Wo früher das Tor des alten Citroënwerkes am laufenden Band Enten in den fließenden Stadtverkehr entließ, die dann zur wenige hundert Meter entfernten Verladestelle am Sein-Ufer gefahren wurden, erinnert heute ein Denkmal an den 2CV und diejenigen, die ihn prägten. Während eines Citroën Ami-Praxistests (siehe ab S. 54) statteten wir dem alten Produktionsort der Ente einen Besuch ab.
André Citroën hatte das am Seineufer von Levallois-Peret gelegene Werk 1921 von „Automobiles Clément Bayard“ gemietet und kaufte es 1927. Bevor es zur Wiege des 2CV wurde, produzierte es Citroën-Lastwagen und Autoraupen. Nach dem Ende der Ente wich das Werk Wohn- und Geschäftsbebauung.

Auf der Stele heißt es:
„Eine Hommage an die Männer des 2CV.
Sagte man „2CV“ antwortete das Echo „Levallois“!
Unter einem Pflasterstein der Citroën-Teststrecke in La Ferté-Vidame, wo der 2cv entwickelt und getestet wurde, befindet sich eine Pergamentrolle mit den Namen der wichtigsten Akteure, die dieses automobile Minimum erdacht und produziert haben.“
Und auf der Rückseite:

„An diesem Ort wurde vierzig Jahre lang ein ungewöhnliches Auto produziert, von dem man sagte, es sei mehr Lebensweise, als Automobil. Mit seiner Arbeit trug André Citroën dazu bei, das Automobil zu demokratisieren und gründete 1919 die Marke, die seinen Namen trägt.
Pierre Michelin übernimmt 1935 die Führung des Unternehmens und setzt diese Tradition fort, indem er das Lastenheft eines „Ganz kleinen Autos“, ländlich und volkstümlich, redigiert. Das Projekt TPV ist geboren.

1937 folgt ihm Pierre Boulanger und setzt die Überlegung fort. Er bittet sein Entwicklungsbüro, auch im „Unvernünftigen“ innovativ zu sein. Der Ingenieur André Lefebvre und seine Mannschaft realisieren diesen Traum mit dem 2CV. Raffiniert und wirtschaftlich, bringt er eine neue Philosophie individueller Fortbewegung zum Ausdruck. Durch den zweiten Weltkrieg verzögert, präsentiert auf dem Pariser Automobilsalon 1948, wird er schließlich 1949 kommerzialisiert. Ein kleiner Lieferwagen und später eine 4×4-Version“Sahara“ mit zwei Motoren werden ebenfalls angeboten.

Der polyvalente 2CV verführte jedes Publikum und wurde zu einem Symbol der Freiheit, der Jugend und des Abenteuers. Das Werk Levallois wurde 1988 angehalten. Die Produktion des 2CV wurde zur zweijährigen Bewährung nach Portugal verlegt. 1990 wurde „La Deuche“ dann nach 5 Millionen produzierten Exemplaren nicht mehr hergestellt. Die Gründung zahlreicher Clubs von Liebhabern dieses zeitlosen Fahrzeugs, zeugt von einer echten Begeisterung der Bevölkerung.“

 
Die Erstveröffentlichung dieses Artikels erfolgte in Ausgabe 2/2022 der André Citroën Zeitung.
 
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