Internationales 2CV-Treffen in Gedern
Wahrhaft international war das vom 31. Juli bis 4. August nach Hessen. Genau 20 Jahre nach dem ersten DET hatte der Citroën-Club Rhein Ruhr wieder an den Gederner See eingeladen. Und knapp 800 Enten und andere Citroëns aus 17 Nationen kamen!
Text: Jan Eggermann, Bilder: Garage 2CV
„Entenfahrer sind in Gedern immer willkommen!“ Mit diesen Worten eröffnete Gederns Bürgermeister Guido Kempel, umrahmt von Degenhardt „Degi“ Erbe, Norbert Boczek und Dietmar Wolf vom Citroën-Club Rhein-Ruhr die zehnte Auflage des „Internationalen Deutschlandtreffens für Freunde des 2CV“, kurz DET. Dessen Geschichte hatte vor 20 Jahren genau hier begonnen. In einer Zeit, in der sich mancher Eigner des „Anti-Autos“ 2CV für umweltschädliche Vehikel ganz anderen Kalibers in Mithaftung genommen fühlt, taten die Worte des Stadtoberen gut. Das war es aber auch schon in Sachen Politik, denn jetzt standen unbeschwerte Tage am Gederner See bevor. Am Eingang das perfekt organisierte CCRR-Begrüßungszelt, direkt gegenüber die Veranstaltungsbühne und ein Festzelt, wo man bei Regen trockenen Unterstand fand. Nur wenige Meter weiter hatte Citroën durch das Wetzlarer Citroën-Autohaus Schreier seine neuen Highlights C3 (sogar in der alten Entenfarbe Monte Carlo Blau) und einen Citroën Ami ausgestellt. Beide Neuheiten stießen auf starkes Interesse und mancher wollte den einen oder anderen gleich mitnehmen. Gemessen am Zuspruch dürfte beiden eine goldene Zukunft bevorstehen! Direkt nebenan die erste Anlaufstelle des André Citroën-Clubs mit Leseproben der André Citroën Zeitung und Hinweisen, wo auf dem weitläufigen Campingwiesen das ACC-Areal zu finden war.
An allen Tagen: Floh- und Teilemarkt
Unmittelbar an den ACC-Stand folgte eine lange Einkaufsmeile, an der viele bekannte Händler siedelten: Literatur gab es bei Planête 2CV und ACCM BUCH & MOTOR alias edition garage 2cv, 2CV- und Méhari-Ersatzteile bei ACCM Autex-Autoteile aus Amern. Ein Stück weiter Wendy Roelofs aus Amsterdam mit ihrem handgearbeiteten 2CV- und Citroën-Silberschmuck. Wir sahen Markus Kestner aus Mainz mit seiner Firma Entenkult und das große Zelt von Burton. Das innovative Unternehmen kooperiert seit einiger Zeit mit dem Méhari Club Cassis und hatte eine Elektro-Ente mitgebracht. Ebenfalls vor Ort ACCM Francetec aus Langgöns. Für Aufsehen sorgten die bei grebner-wohnmobile.de aus Würzburg gezeigten Caselani-Umbauten auf Berlingo-, Jumpy- und Jumper-Basis, wobei dem Caselani-Berlingo wohl die meisten Herzen zuflogen. An allen Tagen gab es auch direkt anschließend einen privaten Teilemarkt, doch der ein oder anderen Verkaufsstand fand sich auch am Rande der vielen Wege der Campingwiesen. Und für stilvollen Kaffeegenuss sorgte „evascafe“ von und mit Eva Czajkowski mit ihrer „Kaffeemaschine“ AK 400.
Tolle DET-Beteiligung aus 17 Nationen
Stattliche 728 Fahrzeuge (darunter 559 2CV, A-Typen, H, Pluriel, VISA und C15 und selbst ein aktueller e-C4, dazu kamen noch hunderte von Tagesgästen, 134 davon sind erfasst worden). Mit Blick auf die stets gut gefüllten Besucherparkplätze vor dem Eingang dürften allerdings nicht alle Tagesbesucher erfasst worden sein. Teilnehmende aus 17 Nationen wurden gesichtet, darunter eine beeindruckend hohe Zahl von französischen Fahrzeugen. Manche nur noch pro forma mit französichen Kennzeichen, doch die übergroße Zahl auf eigener Achse angereist. Einer war aus Pierrelatte im südlichen Rhonetal gekommen, nachdem er einen Artikel im Planête 2CV gelesen hatte. Eine noch weitere Anreise hatten etliche Spanier auf sich genommen, aus dem Baskenland war gleich ein ganze 2CV-Club angereist. Kennzeichen aus Portugal und Italien, Großbritannien und Norwegen, genauso wie aus Finnland und Polen, den Niederlande und Belgien waren zu sehen. „Natürlich“ waren auch viele Teilnehmer aus Luxemburg, der Schweiz und Österreich dabei, einer kam sogar aus Liechtenstein.
Perfekt organisiert: Das Rahmenprogramm
An allen 5 Treffentagen erwartete die Teilnehmenden ein facettenreiches Rahmenprogramm mit viel Livemusik in teils beachtlicher Qualität, los ging‘s mit dem Duo d‘accords und französischen Chansons schon am Mittwochnachmittag. Die Düsselducks hatten ihre bekannte Orientierungsfahrt „Dotter Debakel“ kurzerhand nach Gedern verlegt, Thomas Bair hatte die Orientierungsfahrt natürlich mit etlichen Fragen „erschwert“. Der Hauptgewinn in Form eines von Citroën gespendeten Auto-Schonbezuges ging an eine ACCM-Familie aus dem Norden! Ein Höhepunkt und symbolischer Brückenschlag zum ersten DET in Gedern war am Donnerstagnachmittag das Wassern einer weißen Ente, die am Samstagabend meistbietend versteigert wurde. Samstag war der Haupttag des Treffens: Direkt am Rande des Sees gab es eine viel bestaunte Fahrzeugausstellung mit besonders seltenen A-Modellen, darunter ein Vanclee und eine 2CV 4X4, selbst ein C4 aus den Zwanzigern war dabei. Waren am Freitagnachmittag viele regionale Erzeuger aus der Wetterau zu Gast, gab es am Samstagnachmittag die vom 2CV Club Eppelborn organisierte Degustation, zu der die teilnehmenden Entenclubs regionale Spezialitäten mitgebracht hatten. Das brachte ebenso wie die um 15.27 Uhr startende „2CV-Dolly-Parade“ die passende Stimmung für die von Dietmar Wolf moderierte Schlussveranstaltung inklusive der 2CV-Versteigerung, die immerhin 2.000€ einbrachte. Außerdem gab er zur Freude aller bekannt, dass sich eine Gruppe aus Norddeutschland für ein kommendes DET in zwei Jahren bereit erklärt hat. Wo genau es stattfinden wird, ist allerdings noch nicht ganz sicher, auf den helfenden Rat der bewährten DET-Crew können sie selbstverständlich zählen. Und so dürfte es dann 2026 auch wieder die Brötchen von Brieschied geben, irgendwo in Norddeutschland…
Diesen Artikel lesen Sie in gedruckter Form in Ausgabe 4/24 der André Citroën Zeitung.
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